Das Holocaust-Mahnmal
Unweigerlich stößt jeder Berlin-Besucher während seiner Rundreise durch die Hauptstadt Deutschlands auf das, von Peter Eismann entworfene und in den Jahren 2003 bis 2005 fertig gestellte, Holocaust-Mahnmal in Berlin Mitte, welches aus 2711 unterschiedlich hohen und minimal geneigten Betonsteinen besteht.
Für viele, die sich mit der deutschen Vergangenheit sensibel auseinandergesetzt haben, verursachen die grauen Quader eine bedrückende, ja sogar eine erdrückende Wirkung, wenn man durch sie hindurch wandert. Die dunkle, an Asche erinnernde Farbe, die Assoziation mit Grabsteinen und das riesengroße Areal, dass hierfür in Anspruch genommen wurde, rufen Gefühle der Ohnmacht in den meisten Besuchern, die aus aller Welt kommen, auf.
Steigt man die Treppen hinab, gelangt man in ein Museum, welches die, zwischen den Steinen, hervorgerufenen Empfindungen nachhaltig untermauert. Hier werden Biographien ermordeter, jüdischer Familien aus ganz Europa in Bild, Text und Ton gezeigt. Auszüge aus Tagebüchern und Briefe an Verwandte und Freunde zeigen den Besuchern, welche Schicksale und Tragödien sich in der Zeit des NS-Regimes abgespielt haben.
Jungen Menschen soll das Gefühl vermittelt werden, aus der Geschichte zu lernen und alles dafür zu tun, dass sich ähnliches nie mehr wiederholt. Leider bemängeln viele , dass die anderen Opfer des dritten Reiches, wie zum Beispiel Sinti und Roma, keine Erwähnung finden.
Ein Bauwerk mit einer solchen Bedeutung und einer Größe wie das Holocaust-Mahnmal in Berlin, ist natürlich ein Gegenstand für Kritiker. Da etwa entgegen dem jüdischen Museum, kein direkter Bezug zu den ermordeten Juden dargestellt wird und die Interpretation somit sehr frei sein kann, wird häufig die Art der Gestaltung kritisiert.